(Konzeption und Praxis)
Das 3-semestrige Modul 'Pädagogische Kunsttherapie' (10 Wochenstunden) bildete – nach einer dreijährigen Forschungs- und Erprobungsphase – seit 2001 einen Ausbildungsschwerpunkt im kunstpädagogischen Lehramts-, Magister- und Bachelor/ Masterstudium.
Es sollte den Studierenden in der zweiten Studienphase Möglichkeiten der Spezifizierung und Profilierung bieten.
In einem Vorbereitungsseminar (2 Wochenstungen) wurde in Theorien und Erklärungsansätze zum ästhetischen Ausdruck von Menschen in schwierigen Entwicklungsphasen mit psychosomatischen oder psychosozialen Störungen, Krisen und Krankheiten eingeführt. Es wurden Krankheitsbilder thematisiert und kunsttherapeutische Ansätze und Konzepte unterschiedlicher Provenienz mit dem Ziel vermehrter
Sachkompetenz problematisiert.
Das nachfolgende ganzjährige Theorie–Praxis-Seminar (8 Wochenstunden) diente dem Ziel, kunsttherapeutische
Handlungs- und
Methodenkompetenz wie
Selbst- und
Beziehungskompetenz der Studierenden progressiv aufzubauen.
In kunsttherapeutischer Projektarbeit arbeiteten die Studierenden kunstpraktisch mit psychisch kranken oder gefährdeten Personen 'vor Ort'.
Hierbei wurden die spezifischen, handlungs- wie entwicklungsorientierten, ästhetisch-kommunikativen Verfahrensweisen der 'Pädagogischen Kunsttherapie' klienten- und anwendungsbezogen praktiziert.
Mit unterschiedlichen Themenstellungen mit Selbstbezug wurden Selbsterkundungs- und Selbststabilisierungsprozesse in Gang gesetzt, sowie das Ausdrucksinstrumentarium mit diversen plastischen, malerischen, performativen Medien sukzessive ausgeweitet.
Das praxisbegleitende Theorie-Seminar reflektierte die Praxiserfahrungen (fachspezifische Supervision) und evaluierte die konkreten Prozessverläufe (Prozess-Evaluation) mit dem Ziel, die kunsttherapeutische Arbeit gegebenenfalls zu korrigieren, adressatenspezifischer zu planen, sowie zielangemessener zu strukturieren.
Darüber hinaus wurden die ästhetischen und bildungstheoretischen Fundierungsgrundlagen der 'Pädagogischen Kunsttherapie' erarbeitet und die Übertragbarkeit der Konzeption auf andere heranwachsende und erwachsene Adressatengruppen diskutiert und praktisch erprobt.
Das einjährige Praktikum umfasste auch die vorlesungsfreie Zeit und endete mit einer repräsentativen Ausstellung der gemeinsamen ästhetischen Objekte.
(Vgl. einschlägige Veröffentlichungen der Verfasserin)
Schrittweise wurde danach zur Individualarbeit übergegangen, die Selbsterkundung, Selbsterfahrung und eigene Entwicklung begünstigen sollte.
Nach vermehrt malerischen und performativen Themenstellungen wurde z.B. in zwei Zyklen im wesentlich plastisch gearbeitet.
Im neuen Zyklus wurde eine performative Themenstellung in Kleingruppen gestaltet: 'Verlebendigung von Bildern aus der Kunst'.
Daneben wurde in Individualarbeit an einer ‚Plastischen Selbstdefinition’ gearbeitet.
Arbeiten zur Plastischen Selbstdefinition: